Explorations

Future Paths of Phenomenology

1st OPHEN Summer Meeting

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216149

Funktionale Differenzierung

Niklas Luhmann

pp. 202-217

Abstract

In den vorangegangenen Kapiteln sind Beispiele dafür erörtert worden, daß und wie ökologische Probleme in den Funktionssystemen der modernen Gesellschaft Resonanz auslösen. Über der Analyse der Einzelsysteme darf man als Soziologe aber nicht die Einheit der Gesellschaft aus dem Auge verlieren. Schon die Vergleichbarkeit der Funktionssysteme und gewisse Übereinstimmungen in den Strukturen ihrer Ausdifferenzierung — wir hatten auf die Differenzierung von Codes und Programmen abgestellt, aber das ist nur einer von vielen Gesichtspunkten — weisen darauf hin. Die Einheit des Gesamtsystems liegt in der Art seiner Operation und im Formtypus seiner Differenzierung. Je deutlicher die gesellschaftliche Evolution auf eine einzige Art von Operation, nämlich sinnhafte Kommunikation, und auf einen Primat funktionaler Differenzierung gegenüber anderen Formen der internen Systembildung hinausläuft, desto prägnanter bilden sich entsprechende Strukturen aus. Dem müssen dann auch, unter Abstreifen aller Anachronismen, die begrifflichen und theoretischen Instrumentarien angepaßt werden, mit denen die Gesellschaft in ihrem Wissenschaftssystem, hier in der Soziologie, sich selbst beschreibt.

Publication details

Published in:

Luhmann Niklas (1986) Ökologische Kommunikation: Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 202-217

DOI: 10.1007/978-3-322-94325-5_16

Full citation:

Luhmann Niklas (1986) Funktionale Differenzierung, In: Ökologische Kommunikation, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 202–217.