Explorations

Future Paths of Phenomenology

1st OPHEN Summer Meeting

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200155

Kognitive Bezugspunkte bei der Kategorisierung von Richtungsrelationen

Constanze VorwergGert Rickheit

pp. 129-165

Abstract

Die perzeptive Identifizierung wie auch die sprachliche Beschreibung des Ortes eines Gegenstandes ist nicht möglich, ohne ein Bezugssystem zugrunde zu legen, relativ zu dem der jeweilige Ort bestimmt werden kann. Exemplifiziert werden kann dies an der Frage des siebenjährigen Alexander, ob es möglich sei, daß etwas zugleich am selben Ort und an einem anderen Ort sein könne. Er hatte entdeckt, daß ein Ball, unter dem eine glatte Unterlage weggezogen wird, in Gegenrichtung rollt, und damit bezüglich der Unterlage den Ort wechselt, bezüglich des Fußbodens und des Teppichs aber den Ort beibehält. In diesem Beispiel dient entweder die bewegte Unterlage oder der Teppich/der Fußboden als Bezugssystem. Weitere Beispiele wären ein Boot, das gegen die Strömung ans andere Ufer gerudert wird; der "Untergang" der Sonne; der Mond, der scheinbar durch die Wolken zieht; oder auch das Auto, das langsam an unserem vorbeifährt (oder rollen wir zurück?). In jedem Falle braucht man einen Vergleichsmaßstab — ein Bezugssystem -, um entscheiden zu können, ob etwas am gleichen Ort geblieben ist oder den Ort gewechselt hat und mit welcher Geschwindigkeit.

Publication details

Published in:

Rickheit Gert (1999) Richtungen im Raum: interdisziplinäre Perspektiven. Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag.

Pages: 129-165

DOI: 10.1007/978-3-663-08927-8_8

Full citation:

Vorwerg Constanze, Rickheit Gert (1999) „Kognitive Bezugspunkte bei der Kategorisierung von Richtungsrelationen“, In: G. Rickheit (Hrsg.), Richtungen im Raum, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag, 129–165.