Explorations

Future Paths of Phenomenology

1st OPHEN Summer Meeting

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216147

Religion

Niklas Luhmann

pp. 183-192

Abstract

Auch Theologen werden zu Diskussionen eingeladen, die sich mit Umweltproblemen befassen. Sie stehen nicht unter Motiv- oder Interessenverdacht, bieten argumentative Kompetenz und sind unbestreitbar guten Willens. Ihre Beiträge zur ökologischen Diskussion bleiben gleichwohl mehr als dürftig. Weithin wiederholen sie nur, was ohnehin gedacht und gemeint wird ohne spezifisch religiösen Bezug. In konkreten Bildern und Worten, Mahnungen und Appellen verbergen sich Allgemeinplätze, die sich den wirklichen Problemen nicht stellen. Man liest etwa, daß Technik, Wissenschaft und ökonomische Verhältnisse nicht selbst zum allein dominierenden Herrschaftsträger werden, sondern Hilfsmittel zur Gestaltung einer Kultur des Menschen innerhalb natürlicher Gegebenheiten sein sollen.1 Wer so formuliert, kann es ebensogut auch bleiben lassen. Es reicht nicht. Und es hilft nichts, wenn man solche Aussagen dann nochmals theologisch reformuliert und sie auf Gott bezieht.

Publication details

Published in:

Luhmann Niklas (1986) Ökologische Kommunikation: Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 183-192

DOI: 10.1007/978-3-322-94325-5_14

Full citation:

Luhmann Niklas (1986) Religion, In: Ökologische Kommunikation, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 183–192.