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Zur Aktualität und Geschichte eines Phänomens
pp. 7-47
Abstract
Der Begriff der Identität nimmt in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Literatur heute einen immer wichtiger werdenden Raum ein. Betrachtet man nur die Diskussionen in den letzten zehn Jahren, so wird deutlich, dass im Zuge des verkündeten Endes der Debatten über Identität nun deren endlose Verlängerung folgt. Nach der Klage über einen allesumfassenden Begriff, der so vieles bezeichnet, dass er nichts mehr bedeutet (Gleason 1983), und der daher nur eine "Problemwolke mit Nebelbildung" (Marquard 1979) hinterlässt, über seine "kunststoffförmige" Ausdehnung als Plastikwort (Niethammer 2000) und seine Ausmusterung als kritischer Begriff im Zuge der sozialen und politischen Folgen der amerikanischen Identity-Politics, nach der man sich schon in der Zeit "After Identity" (Danielsen/Engle 1995) wähnte, zeigt sich, dass diese Diskurse dem paradoxen Versuch geschuldet sind, den Begriff zu umgehen, indem sie ihn theoretisieren. Der Begriff Identität scheint für die Moderne unverzichtbar zu sein.
Publication details
Published in:
Zirfas Jörg, Jörissen Benjamin (2007) Phänomenologien der Identität: Human-, sozial- und kultur-wissenschaftliche Analysen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 7-47
DOI: 10.1007/978-3-531-90676-8_1
Full citation:
Zirfas Jörg, Jörissen Benjamin (2007) Zur Aktualität und Geschichte eines Phänomens, In: Phänomenologien der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 7–47.