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James Clifford
Ethnographie als allegorische Beschreibung des Fremden
pp. 178-186
Abstract
Einem seiner bekanntesten Essays hat James Clifford ein Zitat als Motto vorangestellt, das sich – ungewöhnlich genug – auf ihn selbst bezieht. Es geht auf seinen Kollegen Paul Rabinow zurück und lautet folgendermaßen: "Clifford takes as his natives, as well as his informants, (…) anthropologists (…). We are being observed and inscribed" (Clifford 1988b: 21). Diese Passage vermittelt in ihrem Doppelcharakter als Zitat und Motto eine komplexe Aussage: Als Zitat teilt sie dem Leser mit, dass Clifford als Historiker und Anthropologe über Anthropologen arbeitet und insofern Anthropologie der Anthropologie betreibt, kurz: Metaanthropologie. Als Motto signalisiert sie dem Leser, dass sich Clifford mit dieser Aussagen über seine Person zu identifizieren vermag, Fremd- und Selbstwahrnehmung demnach zur Deckung gelangen. Letzteres berührt Fragen der Repräsentation, die den Metaanthropologen Clifford stets interessiert haben und sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes wissenschaftliches Werk ziehen.
Publication details
Published in:
Moebius Stephan, Quadflieg Dirk (2011) Kultur: Theorien der Gegenwart. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 178-186
DOI: 10.1007/978-3-531-92056-6_15
Full citation:
Gottowik Volker (2011) „James Clifford: Ethnographie als allegorische Beschreibung des Fremden“, In: S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 178–186.