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Die Theorie der Rationalen Wahl oder "Rational Choice"-Theorie (RCT)
pp. 239-290
Abstract
Die Theorie der rationalen Wahl oder "Rational Choice"-Theorie besagt vor allem zweierlei: erstens, dass individuelle Handlungen auf rationalen oder vernünftigen Handlungsentscheidungen basieren, und zweitens, dass gesellschaftliche Phänomene durch individuelle Handlungen erklärt werden können und müssen. Gesellschaftliche Phänomene werden nicht einfach als Resultat der Wünsche oder Pläne einzelner Personen oder einer Gruppe von Personen aufgefasst. Vielmehr betrachten es Vertreter der "Rational Choice"-Theorie — im folgenden mit RCT abgekürzt — gerade als eine, wenn nicht die Stärke dieser Theorie, dass sie erklären kann, wie gesellschaftliche Phänomene als unbeabsichtigte Resultate absichtsvollen Handelns entstehen können, während andere soziologische Theorien davon ausgehen (müssen), dass gesellschaftliche Phänomene nach Gesetzmäßigkeiten entstehen und funktionieren, die nicht auf der Ebene individueller Personen angesiedelt sind und daher nicht durch individuelle Handlungen erklärt werden können.
Publication details
Published in:
Brock Ditmar, Junge Matthias, Diefenbach Heike, Keller Reiner (2009) Soziologische Paradigmen nach Talcott Parsons: eine Einführung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 239-290
DOI: 10.1007/978-3-531-91454-1_5
Full citation:
Diefenbach Heike (2009) Die Theorie der Rationalen Wahl oder "Rational Choice"-Theorie (RCT), In: Soziologische Paradigmen nach Talcott Parsons, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 239–290.