Explorations

Future Paths of Phenomenology

1st OPHEN Summer Meeting

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197420

Elite

Bernhard Schäfers

pp. 62-63

Abstract

eine durch besondere Merkmale ausgezeichnete (frz. élire = auswählen) und aus der "Masse" der Bevölkerung herausgehobene Schicht. Die Merkmale, nach denen die einzelnen Individuen und sozialen Gruppen im Urteil der anderen als E. gelten oder der betreffende Personenkreis für sich beansprucht, E. zu sein, sind dem sozialgeschichtlichen Wandel unterworfen. Mit der Bedeutungszunahme "erworbener" Rollen und Positionen sind seit Entwicklung der bürgerlichen, vor allem aber der sozialistischen Gesellschaften die sog. Funktions-E.n in den Vordergrund getreten. Hierunter verstehen wir die Inhaber sehr hoch geschätzter und zumeist hoch bezahlter Führungspositionen in den zentralen sozialen Systemen, Institutionen und Organisationen der Gesellschaft. Ralf Dahrendorf unterscheidet "funktionale E.n" aus folgenden Bereichen: Wirtschaft; Politik; Forschung, Wissenschaft, Bildung; Kirche; Kultur, Kunst; "Freizeitindustrie" Justiz. Mit der Einnahme dieser für das Funktionieren der einzelnen sozialen Systeme und Institutionen wie für die Integration der Gesamtgesellschaft wichtigen — und nicht zuletzt deshalb hoch bewerteten — Positionen ist Ökonom. und/oder pol. und/oder gesetzgeberische und wertesetzende Ausübung von Herrschaft bzw. Macht verknüpft; der amerik. Soziologe C. Wright Mills (1916–1962) sprach daher auch von Macht-E.n.

Publication details

Published in:

(1992) Grundbegriffe der Soziologie. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 62-63

DOI: 10.1007/978-3-663-14856-2_21

Full citation:

Schäfers Bernhard (1992) „Elite“, In: , Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 62–63.