Explorations

Future Paths of Phenomenology

1st OPHEN Summer Meeting

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197405

Autorität

Hermann L. Gukenbiehl

pp. 28-30

Abstract

(von lat. auctoritas — Einfluß, Geltung, Vollmacht, Vorbild) bezeichnet die Einflußmöglichkeit einer Person, Gruppe oder Institution und ihrer Repräsentanten auf andere Personen und Sozialbeziehungen aufgrund beanspruchter und anerkannter Kompetenz und Überlegenheit. Zuschreibung und Anspruch erfolgen anhand bestimmter Merkmale und Maßstäbe, die im jeweiligen Sozialsystem (Gesellschaft, Teilbereich, Gruppe) oder in der jeweiligen Situation Geltung besitzen und vielfach in entsprechenden Menschen- und Gesellschaftsbildern begründet sind. Sie bestimmen dann auch die Stärke, Reichweite, Dauer und Funktion der A. Werden Überlegen-heit und Kompetenz anhand persongebundener Merkmale wie Körperkraft, Alter, Geschlecht, Sachkundigkeit oder Erfahrung zugeschrieben, dann spricht man von personaler (natürlicher, primärer) A.. Sonderformen hierzu sind die A. aufgrund eines Charisma, einer als Gnadengabe verstandenen überlegenen Ausstrahlung, und die funktionale (auch professionelle) A. aufgrund überlegener Sachkundigkeit. Ist A. dagegen an eine Position (Amt, Rang) gebunden, dann wird sie als positionale (abstrakte, formale, sekundäre) A. bezeichnet. Beide Grundtypen können verbunden auftreten, unterscheiden sich aber in ihrer Übertragbarkeit und Abhängigkeit von Bewährung im Alltag und damit in ihrer Dauergeltung.

Publication details

Published in:

(1992) Grundbegriffe der Soziologie. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 28-30

DOI: 10.1007/978-3-663-14856-2_6

Full citation:

Gukenbiehl Hermann L. (1992) „Autorität“, In: , Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 28–30.