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"Ende des Individuums"
pp. 332-337
Abstract
Die Auseinandersetzung um den Stellenwert des Individuums in der Gesellschaft zieht sich wie ein roter Faden durch die Schriften Theodor W. Adornos. Von seinen sozialphilosophischen und gesellschaftstheoretischen bis zu seinen musik- und literatursoziologischen Beiträgen stößt man immer wieder auf die Diagnose, dass das Individuum unter den Bedingungen des Spätkapitalismus kaum mehr eine Überlebenschance hat. Adorno beklagt die Ohnmacht des Einzelnen angesichts einer übermächtigen Gesellschaft, die ihn auf die Existenz eines bloßen Rädchens im Getriebe reduziert. Die Standardisierungsprozesse innerhalb der kapitalistischen Warenwelt gehen für Adorno mit der zunehmenden Standardisierung der Menschen einher, durch die deren Ausbildung zum individuellen Subjekt desavouiert wird. Deshalb ist bei Adorno nicht mehr nur von einer Bedrohung des Individuums die Rede, die schon von den soziologischen Klassikern Georg Simmel und Max Weber thematisiert wird und gleichsam zum...
Publication details
Published in:
Klein Richard, Kreuzer Johann, Mller Doohm Stefan (2019) Adorno-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Dordrecht, Springer.
Pages: 332-337
DOI: 10.1007/978-3-476-05458-6_37
Full citation:
Schroer Markus (2019) „"Ende des Individuums"“, In: R. Klein, J. Kreuzer & S. Mller Doohm (Hrsg.), Adorno-Handbuch, Dordrecht, Springer, 332–337.